
Motorradkleidung schützt nicht nur vor Regen, Wind und Kälte – sie kann im Ernstfall Leben retten. Kluge Fahrende wählen ihre Ausrüstung so sorgfältig wie die Route.
Der Asphalt ist hart und der Spielraum für Fehler klein. Wer sich aufs Motorrad setzt, sollte sich schützen: von Kopf bis Fuß. Denn Motorradkleidung ist keine Frage des Stils, sondern der Sicherheit. Sie entscheidet darüber, ob man einen Sturz mit blauen Flecken oder mit bleibenden Schäden übersteht.
Die richtige Ausrüstung
Zunächst der Helm: Dass ein Helm seit Jahrzehnten Pflicht ist, dürfte bekannt sein. Denn er ist das wichtigste Element der Schutzausrüstung. Integralhelme schützen am besten – nicht zuletzt wegen ihrer geschlossenen Bauweise. Klapphelme sind bequem, aber durch die Mechanik oft weniger robust. Wichtig ist das Prüfzeichen als Nachweis von Tests für Stoßdämpfung, Sichtfeld und Befestigungssysteme.
Bei Jacke und Hose gibt es zwei Lager: Leder gegen Textil. Leder schützt bei Rutschpartien mit hoher Abriebfestigkeit, sofern das Material mindestens 1,2 Millimeter dick ist. Dank moderner Klimamembranen bleibt der Fahrer auch bei Regen und Wind trocken. Textilbekleidung ist leichter, luftiger und lässt sich über der Alltagskleidung tragen. Mit cleveren Belüftungsöffnungen bleibt sie auch bei Hitze komfortabel.
Die richtige Sichtbarkeit
Die Wahl hängt vom Fahrstil ab: Wer sportlich unterwegs ist, greift zum Einteiler: windschnittig, enganliegend, rutschfest. Pendler und Tourenfahrer wählen besser eine zweiteilige Kombi mit Taschen, Stauraum und Alltagstauglichkeit. Doch unabhängig vom Fahrstil zählt vor allem ein Faktor: Sichtbarkeit ist Pflicht. Helle Farben, Reflektoren und auffällige Designs retten Leben.
Unverzichtbar sind zudem Protektoren. An Schultern, Ellenbogen, Rücken, Hüfte und Knien dämpfen sie die Aufprallkräfte. Protektoren sollten nicht nur vorhanden sein, sondern auch dort sitzen, wo sie schützen sollen. Das gilt besonders bei Textilkleidung mit Thermofutter: Verstellmöglichkeiten sorgen dafür, dass nichts verrutscht.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Pflege. Gerade Lederkleidung sollte regelmäßig gefettet werden. Bei Textilkleidung ist es wichtig, dass sich die Protektoren rausnehmen lassen, damit es in der Waschmaschine gereinigt werden kann.
Die richtige Anprobe
Wer Kleidung anprobiert, bringt am besten Stiefel und Handschuhe mit. Nur so lässt sich prüfen, ob Ärmel und Hosenbeine auch in Fahrposition lang genug sind. Bei Lederkombis erhöhen textile Einsätze die Beweglichkeit – wichtig bei Sportmaschinen, wo sich der Kragen nicht in den Hals drücken darf. Und: Nach einem Unfall ist neue Kleidung kritisch zu betrachten. Der Helm sollte erneuert werden – auch wenn äußerlich nichts zu sehen ist.