
Mit dem Frühling öffnen Pflanzen ihre Knospen – und Cabrio-Fahrer das Verdeck. Doch bevor der Wagen aus der Garage rollt, lohnt sich ein prüfender Blick.
Cabrio-Verdecke benötigen eine gründliche Reinigung, um auf der Straße eine gute Figur zu machen. Die Verdecke bestehen häufig aus Kunststoff und sind entsprechend anfällig für äußere Witterungseinflüsse wie Hitze, Kälte und Feuchtigkeit. Auch die Reinigung von hartnäckigem Schmutz kann zur Herausforderung werden.
Saubere Sache: Reinigung für das Verdeck
Nach einem langen Winter fällt bei der ersten Sichtprüfung oft ein stumpfer Schmutzschleier auf dem Verdeck ins Auge. Sollte der Wagen die kalten Monate in einer Garage verbracht haben, kann bereits eine Trockenreinigung mit weicher Bürste und Staubsauger völlig ausreichen.
Um hartnäckigen Schmutz zu beseitigen, wird das Verdeck mit klarem Wasser von vorne nach hinten mit einem weichen Schwamm vorsichtig abgerieben. Selbstverständlich ist dabei Handarbeit angesagt. Der Wasserstrahl eines Hochdruckreinigers ist viel zu kräftig für das sensible Material. Es spielt keine Rolle, ob das Verdeck aus Kunststoffen wie PVC, Acryl, Polyacrlynitril oder aus Baumwollmischgewebe hergestellt wurde: Hochdruckreiniger können das weiche Dach in Fetzen reißen – oder zumindest die Imprägnierung entfernen.
Bei stärkerem Schmutz kommt spezielles Autoshampoo oder verdünntes Spülmittel zum Einsatz. Verzichten sollte man allerdings auf Fleckenentferner. Diese Reiniger sind viel zu aggressiv und können hässliche Flecken auf dem Material hinterlassen. Selbst spezielle Verdeckreiniger sollten vorsichtig verwendet werden.
Vorsicht Waschanlage: Eine Frage des Programms
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, das Cabrio einfach in einer Waschstraße reinigen zu lassen. Viele Verdecke sind waschanlagenfest und zahlreiche Anlagen verfügen über extra Reinigungsprogramme. Dabei rotieren weiche Bürsten mit weniger Druck über das Material. Stellenweise kommen auch weiche Textilstreifen zum Einsatz.
Welche Waschprogramme man einem Verdeck zumuten kann, verrät die Bedienungsanleitung. Denn zu den Gefahren zählt beispielsweise klebriger Heißwachs, der die Poren des Stoffes versiegelt. Besitzt das Verdeck eine Kunststoffheckscheibe können die Bürsten das Material schnell verkratzen.
Das Ergebnis der Fahrt durch die Waschanlage überzeugt jedoch nicht immer. Der Schmutz sitzt in den raueren Textilstrukturen der Verdecke tiefer als in glatten Lackoberflächen, entsprechend schwer haben es druckfreie Reinigungsprogramme. Problematisch sind zudem die Dachdichtungen von älteren Cabrioverdecken. Halten sie dem Wasserdruck und dem Trocknungsgebläse nicht mehr Stand, dringt die Feuchtigkeit in den Innenraum.
Richtige Pflege: Dachschaden vermeiden!
Nach der Reinigung sollte das Dach vollständig trocknen und in dieser Zeit nicht geöffnet werden. Ältere Textilverdecke lassen sich darüber hinaus mit einer Imprägnierung vor Schmutz schützen. Das Imprägniermittel lässt Wasser besser abperlen und ist schmutzabweisend. Dabei sollte man allerdings die Herstellervorgaben berücksichtigen. Außerdem muss die Imprägnierung vor dem nächsten Regenschauer oder einer erneuten Wäsche vollständig getrocknet sein.
Vor hartnäckigem Schmutz schützt darüber hinaus die richtige Parkplatzwahl. Vor allem unter Bäumen lauern viele Risiken. Blüten und Pollen sind nicht nur für Allergiker schädlich. Baumharz, Vogelkot und Ausscheidungen von Insekten greifen das Verdeck zusätzlich an, wenn sie nicht zeitnah mit einem feuchten Lappen entfernt werden.