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Gewitter gehören zum Wetter wie Regen und Sonnenschein. Passend zum Weltblitzschutztag gibt es Tipps zum richtigen Verhalten im Ernstfall.

Gewitter mit Erdblitzen sind eine schwerwiegende Bedrohung, die zu oft unterschätzt wird. Erst wenige Wochen vor dem Weltblitzschutztag 2025 starben drei Wanderer in Tirol nach ärztlichen Angaben starben die Bergsteigenden aufgrund eines Blitzschlags. Ein trauriges Beispiel dafür, dass Gewitter gefährlich häufig unterschätzt werden. 

Wirkung von Blitzen

Auf den Wetterumschwung hatten die Wandernden in Österreich zu spät reagiert. Dabei sollte man insbesondere im Gebirge das Wetter im Auge behalten, etwa auf einer der zahlreichen Warn-Apps. Hört man bereits den Donner grollen, kann es schnell gehen – denn das Gewitter ist dann nicht weiter als zehn Kilometer entfernt. Vergehen zwischen Donner und Blitz nur noch zehn Sekunden oder weniger ist, besteht im Freien akute Lebensgefahr.

Am gefährlichsten für Leib und Leben ist ein direkter Blitzschlag. Zu schweren Verletzungen kann zudem die Berührung von metallenen Leitungen führen, wenn gerade ein Blitzstrom hindurchfließt. Bei einem Gewitter ist außerdem der Aufenthalt unter Bäumen oder in der Nähe eines vom Blitz getroffenen Objekts hochriskant, wenn der Strom auf den Menschen überspringt.

Eine wenig bekannte Gefahr ist die Schrittspannung, wenn bei einem Blitzschlag sich der Strom von der Einschlagsstelle noch im Boden in alle Richtungen ausbreitet. Auch in einiger Entfernung kann zwischen den auseinander stehenden Füßen eine hohe Schrittspannung auftreten. Laut Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) ist es bis etwa 30 Meter rund um den Einschlagspunkt gefährlich, in felsigen Gebieten auch noch in größeren Abständen. 

Gefährlicher Mythos

Um Gewitter und Blitze drehen sich darüber hinaus zahlreiche Mythen. Zu den bekanntesten Sprüchen zählt beispielsweise die Weisheit, Schutz unter Buchen zu suchen und Eichen zu meiden. Doch dieser Spruch ist blanker Unsinn. Bei einem Gewitter sollte man sich niemals unter einen Baum stellen, weil Blitze in der Regel an höhergelegenen Punkten einschlagen. 

Der Spruch, dass man wie vom Blitz aus heiterem Himmel getroffen werden kann, ist dagegen zutreffend. Denn Blitze können seitlich über eine Länge von mehreren Kilometern aus der eigentlichen Gewitterzelle austreten – und einschlagen.

Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, ist in Deutschland allerdings sehr gering. Aus anderen Ländern ist das Risiko höher. Weshalb das internationale Sprichwort „When Thunder roars – go indoors“ auch hier gerne den einen oder anderen Gewitter-Mythos verdrängen kann. 

Folgen des unterschätzten Risikos

Laut Blitz-Informationsdienstes Aldis/Blids wurden 209.619 Blitze allein in Deutschland im Jahr 2024 registriert. Jährlich gibt es hierzulande etwa zehn Tote und rund 100 Verletzte als Folge eines Blitzschlags. Besonders im Sommer, wenn Gewitter häufiger auftreten, steigt die Gefahr eines direkten Blitzeinschlags in Personen – vor allem auf großen Flächen im Freien wie Fußballfeldern oder auf Festivals. Mit weit reichenden Folgen. 

Dabei sind die schrecklichen Unfälle leicht vermeidbar, wenn sich die Menschen informieren. Passend zum Weltblitzschutztag 2025 hat der VDE deshalb eine neue Fachinformation für Veranstalter, Sicherheitsplaner und Behörden veröffentlicht. Vorgestellt werden darin organisatorische Schutzmaßnahmen wie etwa die kontinuierliche Wetterbeobachtung oder ein klar definierter Blitzschutzplan. Auch die frühzeitige Evakuierung bei Gewitterwarnung sowie die eindeutige Kennzeichnung sicherer Zonen werden thematisiert – damit alle Menschen den Sommer sicher genießen können. 


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