Mit dem Frühling öffnen Pflanzen ihre Knospen – und Cabrio-Fahrer das Verdeck. Doch bevor der Wagen aus der Garage rollt, lohnt sich ein prüfender Blick.

Im Sommer können schon wenige Minuten im geschlossenen Fahrzeug für Tiere tödlich enden. Der Innenraum erhitzt sich schnell und wird zur gefährlichen Falle.
Der Sommer ist da, die Sonne strahlt – und wird für Tiere zur Gefahr, wenn sie im Auto zurückgelassen werden. Was viele Halter unterschätzen: Schon bei 25 Grad Außentemperatur verwandelt sich das Wageninnere innerhalb kürzester Zeit in einen Backofen. Ein Hund beginnt beispielsweise bei 40 Grad zu überhitzen. Weil er weder schwitzen noch seine Temperatur effektiv regulieren kann, drohen Kreislaufversagen und Hitzetod.
Temperaturen steigen rasant
Ausreden, wie „Ich war doch nur kurz weg“, sind trügerisch. Schon wenige Minuten reichen aus, um geliebte Vierbeiner in Lebensgefahr zu bringen. Selbst wenn das Fenster einen Spalt breit offen ist oder das Auto im Schatten steht, können die Temperaturen kritische Werte erzielen. Forscher der US-Universität Georgia haben errechnet, wie schnell die Hitze im Fahrzeug ansteigt. Bei 30 Grad Celsius Außentemperatur steigt das Thermometer in 10 Minuten auf 37 Grad Celsius. Bereits nach einer halben Stunde sind kritische 46 Grad Celsius erreicht.
Besonders tückisch: Tiere zeigen Symptome wie Hecheln, Unruhe oder Erbrechen sehr spät. Wer ein Tier im heißen Auto entdeckt, sollte deshalb schnell handeln. Zunächst gilt es festzustellen, ob im Innenraum noch eine Reaktion erfolgt – etwa beim Klopfen an die Scheibe. Wenn das Tier noch aktiv ist und sich normal bewegt, könnte eine Klimaanlage laufen. Zudem gibt es bei einigen Fahrzeugen eine Temperaturanzeige, mit der man erkennen kann, ob die Temperaturen noch im angenehmen Bereich sind.
Im Notfall schnell handeln
Reagiert das Tier nicht oder nur langsam, sollte man versuchen den Halter schnell ausfindig zu machen. Zusätzlich werden Polizei und Feuerwehr informiert. Während der Wartezeit wird das Tier unbedingt weiter beobachtet. So lässt sich feststellen, ob sich das Klima im Fahrzeuginnenraum verschlechtert. Verschlechtert sich die Lage, muss das Tier schnellstmöglich befreit werden. Weil es sich dabei um Sachbeschädigung handelt, sollte die Rettung dokumentiert werden, idealerweise im Beisein von Zeugen.
Das Tier wird danach anschließend vorsichtig aus dem Fahrzeug geholt und an einen kühleren Ort gebracht. Fell, Pfoten und Zunge sollten mit Wasser gekühlt werden, bis die Feuerwehr eintrifft. Je nach Zustand des Tieres kann es zudem von einer Tierrettung oder einem Tierarzt untersucht werden. Übrigens: Die Kosten für den Einsatz trägt der Halter. Ihm drohen zusätzlich Strafen für Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.