Der Fahrzeugschein ist mehr als nur ein Pflichtdokument mit Angaben zum Halter. Die technischen Informationen vereinfachen Termine in Behörden und Werkstätten.
Mobilität bedeutet Freiheit – doch mit dem Alter kommt Verantwortung hinzu. Senioren können ihre Fahrtauglichkeit freiwillig nachweisen.
In vielen Familien stellen sich die gleichen Fragen: Viele Großeltern sind noch sehr aktiv und unterstützen die Familie, indem sie beispielsweise die Enkel im Großelterntaxi zur Kita, zum Sportunterricht oder zu Freunden bringen. Das stärkt den Familienzusammenhalt.
Aber wann wird es kritisch? Wenn sich Fahrfehler oder Bagatellschäden am Auto häufen, können kognitive Einschränkungen, wie sie das Alter oft mit sich bringen, der Grund sein. Kann man das Taxi-Angebot der Großeltern dann noch unbedenklich nutzen? Wie groß ist das Unfallrisiko, nicht nur für die Kinder, auch für alle anderen Verkehrsteilnehmenden?
Kognitive Einschränkungen
Die Antworten auf diese Fragen sind nicht einfach und werden in fast allen Fällen hoch emotional diskutiert, denn viele ältere Menschen fürchten um ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Ältere Mitmenschen sind heute glücklicherweise aktiver als früher und verbinden mit einem eigenen Fahrzeug zurecht die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Andererseits können die Auswirkungen von altersbedingt nachlassendem Reaktionsvermögen oder körperlichen Einschränkungen im Straßenverkehr schnell schwere Konsequenzen haben. Nachlassende kognitive Fähigkeiten kommen schleichend und fallen oftmals erst spät auf. Zudem werden Bewegungseinschränkungen oder Vorerkrankungen mit zunehmendem Alter relevant.
Erhöhtes Unfallrisiko im Alter?
Viele ältere Autofahrende reagieren auf diese Situation, indem sie ihre Fahrweise anpassen und defensiver fahren. Die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen und Alkoholfahrten sowie zu dichtes Auffahren nimmt ab. Das ist gut so, aber andererseits werden Vorfahrtsregeln öfter missachtet. Auch beim Abbiegen, Rückwärtsfahren und Wenden vermehren sich die Fehler, die häufiger zu einem Unfall führen, wenn Senioren hinter dem Lenkrad sitzen.
Das Unfallrisiko ist laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft bei Senioren höher. Zwischen 2013 und 2023 stieg die Zahl der Unfälle mit Verletzten und Getöteten um 26 Prozent an, wenn Fahrende ab 75 Jahren beteiligt waren. In drei von vier Fällen waren die Senioren zudem die Verursacher der Unfälle. Pikantes Detail: im gleichen Zeitraum bewegten sich alle anderen Altersgruppen deutlich sicherer und unfallfreier im Verkehr.
Fahrer-Fitness-Check bei TÜV Hessen
Ein standardisierter und anerkannter Leistungstest überprüft die kognitiven Fähigkeiten wie Reaktionsvermögen, Konzentration, optische Orientierung etc. Computerkenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Bei Bedarf kann im verkehrsmedizinischen Teil der Untersuchung darüber hinaus die körperlichen Voraussetzungen für sicheres Fahren geprüft werden. Liegen entsprechende Unterlagen vor, können dabei auch Vorerkrankungen und Dauermedikation bewertet werden. Dies kann der Fahrlehrer bei einer Rückmeldefahrt in der Fahrschule nicht berücksichtigen.
Im Mittelpunkt des persönlichen Abschlussgesprächs steht immer die Frage, ob und wie die untersuchte Person noch möglichst lange aktiv mobil bleiben kann. Mit ihrem Fahrer-Fitness-Check weisen Senioren nicht nur ihre Fahrtauglichkeit nach, sondern übernehmen Verantwortung – für sich und ihre Lieben. Übrigens: Das Ergebnis bleibt unter uns, wir unterliegen der Schweigepflicht.
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